Einnahmen
Handelten die Solarpioniere vor über 25 Jahren noch überwiegend aus ökologischen Beweggründen ist die primäre Triebfeder heute eine Kombination aus ökonomischen und ökologischen Überlegungen. Und es ist doch ein gutes Gefühl, wenn Ökonomie am Ende sogar dem Umweltschutz hilft. So gesehen ist es nicht verwunderlich, dass in Zeiten von Unsicherheit, durch die garantierte EEG Vergütung über 20 Jahre (bis 1000 KWp) Photovoltaik-Anlagen interessante Renditeobjekte geworden sind. Und tatsächlich lässt sich mit einer durchschnittlich dimensionierten Anlage eine Rendite von ∅ 6 % erzielen. Hinzu kommt noch die steuerliche Abzugsfähigkeit der Investition im Vorfeld des Anlagenbaus, sowie Sonderabschreibungen in der Betriebsphase.
Die Parameter für die Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaik-Anlage
Die Investition in eine Anlage muss langfristig betrachtet werden. Idealerweise sollte dabei ein Zeitraum von 30 bis 40 Jahren betrachtet werden. Mit den nachfolgenden Parametern, die die Einspeisevergütung und den Photovoltaikertrag definieren, lässt sich über den genannten Zeitraum eine sehr genaue Wirtschaftlichkeitsrechnung erstellen.
- Qualität der Module und Modulart (monokristallin versus polykristallin)
- Ausrichtung des Daches und der vorhandenen Dachneigung
- eventuelle Verschattung
- zu erwartende Sonneneinstrahlung in der Region
- Qualität und Dimensionierung des Wechselrichters in Bezug auf die Anlage
Auf Basis der oben genannten Rahmenparameter lässt sich mit Hilfe einer Sonneneinstrahlungskarte (PV –Sol) sehr genau ermitteln, wie hoch die zu erwartende durchschnittliche Sonneneinstrahlung per anno sein wird. Damit steht die Einnahmensituation recht genau fest.
Kosten:
Annahmen & Investitionskosten
In Bezug auf die Kosten sind dann ebenfalls Annahmen zu treffen. Zunächst sind hierfür die Investitionskosten zu betrachten. Diese sind in den letzten Jahren deutlich gefallen und liegen aktuell abhängig vom Angebot zwischen 1.000 Euro bis 1.500 EURO pro kWp. Die Höhe der jeweiligen Investitionskosten lässt sich jetzt einfach ermitteln, indem die geplante Dimensionierung der Anlage in kWp mit dem oben aufgeführten Wert multipliziert wird. Zu den Investitionskosten, sind für den Fall, dass die Anlage fremdfinanziert wird noch eventuelle Kreditzinsen zu berücksichtigen. Erfolgt eine Finanzierung über vorhandenes Eigenkapital, dann ist ein kalkulatorischer Zins zu berücksichtigen.
Laufende Kosten & Instandhaltung
Hinzuzurechnen sind noch laufende Kosten für Instandhaltungen und Reinigungen der Solarflächen. Insbesondere für Instandhaltungen empfiehlt sich die Bildung einer Rücklage, da erst in der zweiten Hälfte des Anlagenbetriebs Instandhaltungen relevant werden. Einen weiteren Kostenfaktor stellen darüber hinaus die Betreiberhaftpflichtversicherung und eine Elektronikversicherung dar. Zur Vereinfachung werden hierfür per anno Kosten von ca. 2 % der Anlageninvestition veranschlagt. Wenn jetzt die Einnahmen größer als die Ausgaben sind, lohnt sich ein Investment in eine Anlage. Berücksichtigen sollten Anlagenbetreiber, dass die Einnahmen einkommenssteuerpflichtig sind und in der Regel dem persönlichen Steuersatz des Anlagenbetreibers unterliegen.
Ertrag & Rendite von Photovoltaik
Der Bau einer Photovoltaik-Anlage kostet viel Geld. Umso wichtiger ist im Vorfeld die Beantwortung der Frage, ob und wann die Anlage sich rechnet. Anhand eines exemplarischen Rechenbeispiels soll im Folgenden dargestellt werden, auf welche Parameter es bei der Kalkulation ankommt. Dabei basiert das Modell auf der Annahme einer Installation für ein Einfamilienhaus. Grob formuliert lohnt sich eine Anlage immer dann, wenn der Ertrag über die Laufzeit der Anlage über den Kosten innerhalb der Laufzeit liegt.
Die Erträge einer Photovoltaik-Anlage
Der durch die Anlage produzierte Strom kann auf zwei Wegen genutzt werden – über die Eigennutzung und die Einspeisung in das öffentliche Netz. Da die Einspeisevergütung deutlich unter den marktüblichen Strompreisen für Haushalte liegt, empfiehlt es sich zunächst möglichst viel Strom selber zu nutzen und nur den darüber hinausgehenden Anteil einzuspeisen. Über das gesamte Jahr betrachtet können ca. 30 % des produzierten Stroms selbst verbraucht werden. Dieser Wert ist mit dem aktuellen Strompreis zu multiplizieren, während die restlichen 70 % mit der aktuellen Einspeisevergütung multipliziert werden müssen. Jetzt stehen die Einnahmen grob fest.
Die Kostenseite
Den größten Kostenblock der Anlage stellt natürlich die Investition in die Anlage selbst dar. Hinzu kommen noch eventuelle Finanzierungskosten aus aufgenommenen Darlehen. Und zum Schluss noch der Anteil für Versicherungen und Wartungsarbeiten, die pauschal mit ca. 2,5 % der Investitionssumme angenommen werden.
Die Ermittlung der Photovoltaikrendite
Um zur Ermittlung der Rendite zu kommen, werden jetzt sämtliche Kosten für eine Laufzeit von 20 Jahren ermittelt. Gegenübergestellt werden dann die gesamten erwarteten Einnahmen aus dem gleichen Zeitraum. Da es sich bei den Einnahmen nur um Prognosen handelt, wird die Rendite natürlich nicht exakt ermittelt. Insbesondere der zu erwartende Ertrag kann sich in die eine oder andere Richtung entwickeln. Hier können Sonneneinstrahlungskarten weiterhelfen, die eine einigermaßen verlässliche Prognose der zu erwartenden Einstrahlung am Standort abgeben. Auf der Kostenseite können Veränderungen bei der Einkommensteuer oder Anpassungen der Versicherungsprämien Unwägbarkeiten darstellen.
Photovoltaikkosten
Betriebskosten
Die Rentabilität einer Photovoltaik-Anlage bestimmt sich nicht allein aus den Investitionskosten. Zwar handelt es sich absolut gesehen um den größten Kostenblock, aber die Aufwände für den Betrieb, die Wartung und Instandhaltung sind zwingend mit in eine Rentabilitätsrechnung einzukalkulieren. Ohne eine kluge Einbeziehung dieser Kosten kommt der Anleger unter Umständen zu falschen Ergebnissen.
Wartungskosten
Die Betriebsdauer einer Photovoltaik-Anlage ist auf mindestens 20 Jahre kalkuliert. Damit die Anlage über diesen Zeitraum konstant hohe Erträge liefern kann, sind regelmäßige Wartungen vorzusehen. Im Rahmen einer solchen Wartung sind die Solarmodule per Sichtprüfung zu untersuchen. Gleichzeitig sollten die elektrischen Verbindungen auf freiliegende Kontakte oder blanke Drähte geprüft werden. Und auch die Wechselrichter – die ein zentrales System der Anlage darstellen – sind regelmäßig zu prüfen. Die Mehrheit der Anlagenbauer bieten entsprechende Wartungsverträge an. Dabei entstehen Kosten die zwischen 0,5 % und 0,8 % der ursprünglichen Investitionssumme liegen.
Reinigung
Um den Wirkungsgrad der Solarmodule langfristig zu garantieren müssen diese regelmäßig gereinigt werden. In der Regel reicht eine Reinigung alle zwei Jahre aus. Liegen aber Industrie- oder landwirtschaftliche Betriebe in der Nähe, dann können die Wartungsintervalle auch deutlich kürzer ausfallen. Wer sich für eine Reinigung der Anlage entscheidet, der muss mit Kosten von ca. 2,00 bis 2,50 Euro je Quadratmeter Modulfläche rechnen. Auf der anderen Seite steht ein langfristig hoher Ertrag, der diesen Kostenblock wieder ausgleicht.
Versicherung
Jeder Anlagenbetreiber sollte unbedingt eine Betreiberhaftpflichtversicherung und eine Allgefahren-Versicherung für seine Anlage besitzen. Damit werden bspw. Schäden durch Schneedruck im Winter abgesichert. Die Allgefahren-Versicherung deckt bspw. auch Ertragsausfälle ab, die durch einen Überspannungsschaden in Folge eines Blitzeinschlags entstehen. Jeder Anlagenbetreiber sollte sich vorab mit seiner Versicherung hierzu in Verbindung setzen und erfragen, ob und unter welchen Voraussetzungen die Gebäudeversicherung Schäden aus dem Betrieb einer Photovoltaik-Anlage übernimmt. Als verlässliche Kalkulationsgrundlage können hier 1,0 % bis 1,2 % der ursprünglichen Investitionskosten herangezogen werden.
Zählermiete
Ein Punkt, der in vielen Kalkulationsmodellen immer wieder vergessen wird, ist die Miete für den Verbrauchszähler. Dieser wird in der Regel durch den Netzbetreiber zur Verfügung gestellt, mit dem auch die Zahlung der Einspeisevergütung vereinbart wurde. Die Kosten für einen Zähler betragen zwischen 30,00 und 50,00 Euro jährlich. Für Anlagenbetreiber über die Jahre gesehen ein sicherlich teures Vergnügen zu dem es leider keine Alternative gibt, da die Zähler geeicht werden müssen.
Gesamtkosten
Wer eine verlässliche Kalkulationsbasis für seine Photovoltaik-Anlage benötigt, der muss angesichts der oben aufgeführten Faktoren einen jährlichen Wert von 2,0 % bis 2,5 % der ursprünglichen Investitionskosten veranschlagen. Erst mit diesen Kosten ergibt sich ein realistisches Bild der Investition. Auf der anderen Seite steigt die Rentabilität einer Photovoltaik-Anlage nach 20 Jahren massiv an, weil dann die Investitionskosten hereingeholt wurden.
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Amortisationszeit einer Photovoltaikanlage
Als Amortisationszeit wird die Dauer bezeichnet, bis die Photovoltaik die Investitionskosten erwirtschaftet hat und Gewinne erzielt. Die Amortisationszeit einer Photovoltaikanlage wird durch die Investitionskosten sowie den Ertrag bzw. Vergütung bestimmt.
Um die Amortisationszeit wenigstens überschlägig zu berechnen, wird die Summe der Anschaffungskosten inklusive Nebenkosten durch die Summe aus Einnahmen und Abschreibung dividiert. Dieses Ergebnis stellt dann die Amortisationszeit der Photovoltaikanlage in Jahren dar.
Wesentlicher Einflussfaktor sind selbstverständlich die Photovoltaikpreise für die Anschaffung sowie die Kosten für den Betrieb der Photovoltaikanlage. Neben den direkten Anschaffungskosten gehören auch alle Nebenkosten dazu, wie Kreditzinsen oder Versicherungen. Zu den Kosten zählen ebenso die Betriebskosten wie Instandhaltung, Wartung und Ähnliches.
Der entscheidende Faktor auf der Einnahmenseite ist die Einspeisevergütung, die vom Netzbetreiber gezahlt wird. Die Höhe der Einspeisevergütung ist individuell. Durch ein Ertragsgutachten, ist der tatsächlich erzielbare Ertrag gut zu kalkulieren. Aufgrund dieser Daten kann man die Amortisationszeit sehr gut berechnen. Weiterhin können zur Berechnung der Durchschnittswerte die Modulleistung, Sonneneinstrahlung und Ausrichtung herangezogen werden.
Die Solarmodule sind mitbestimmend für den Ertrag und wirken sich daher über die Höhe der Einspeisevergütung auf die Amortisation aus. Der Wirkungsgrad der Photovoltaikmodule hängt im Übrigen stark von deren Qualität ab. Gleichzeitig fallen aber für qualitativ hochwertige Module höhere Kosten an. Deshalb sollte auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis geachtet werden.
Gerade bei der Photovoltaikanlage ist der Begriff der energetischen Amortisation interessant. Damit ist die Dauer gemeint, bis die Anlage mehr Energie produziert hat, als bei ihrer Herstellung verbraucht wurde. In Deutschland dauert dies abhängig von Modul und Standort bis zu fünf Jahre.
Modellrechnungen zeigen, dass für eine durchschnittliche Photovoltaikanlage, die mit Eigenmitteln finanziert wurde, die Amortisation zwischen 13 und 15 Jahre beträgt. Wird die Photovoltaikanlage über ein Darlehen finanziert, so beträgt die Amortisationszeit durchschnittlich 17 bis 20 Jahre (abhängig vom Zins und Eigenkapitel) .